‚Future e-Mobility Campus‘ – eine Investition in die Zukunft

Auf dem Weg in eine neue Generation elektrischer/elektrifizierter Fahrzeuge ändert sich das Produkt Auto gründlich: neue Antriebstechnologien, neue Materialien und Oberflächen, neue Funktionalitäten und Nutzererwartungen, neue Fahrzeug- und Systemarchitekturen sowie der Wandel des Autos zum ‚digital device‘ und ‚software-defined car‘. Diese Produktinnovationen sind zudem mit Änderungen in den Produktionsprozessen entlang der automobilen Wertschöpfung verbunden. Wenn sich Produkt und Produktionsprozess verändern, sind hiermit auch Änderungen in den Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten verbunden. Die Transformation der Automobilindustrie ist daher immer auch eine ‚Workforce Transformation‘ von erheblicher Tragweite.

Was diese Herausforderung realiter bedeutet, kann man sich am Beispiel der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH (VWBI), einer Tochtergesellschaft der Volkswagen Sachsen in Zwickau bewusst machen.

Auslöser war die Entscheidung bei Volkswagen, das Werk Zwickau zum Pionierwerk der Elektromobilität zu machen und hier ab Ende 2019 auf die ausschließliche Produktion von voll-elektrischen Fahrzeugen von 3 verschiedenen Konzernmarken (VW, AUDI, Cupra) umzustellen. Dies hat nicht nur einen Strukturwandel, sondern einen regelrechten ‚Strukturbruch‘ mit Bestehendem zur Folge gehabt.

Neben der Qualifizierung zu neuen technologischen Kompetenzen war vorgelagert und begleitend ein breit angelegter mentaler Change-Prozess der gesamten Belegschaft erforderlich. Der VWBI ist es gelungen, innerhalb von 2 ½ Jahren 8.000 Beschäftigte auf diesen Wandel zur ausschließlichen Produktion von E-Fahrzeugen vorzubereiten.

3.500 Mitarbeitende haben zu den neuen technischen Produkt- und Fertigungsprozessthemen erweiterte Kompetenzen erworben. 300 neue Schulungsthemen wurden für die MEB-Plattform (Modularer E-Antriebs-Baukasten) selbst entwickelt und in insgesamt 20.000 Trainingstagen vermittelt. Alles nur quantitative Indikatoren, die aber die Wucht der neuen Herausforderung für die VWBI mit insgesamt 130 Beschäftigten verdeutlicht.

‚Change‘ bedeutet auch immer CHANCE. Für die VWBI, die seit 1990 erfolgreich in der Aus- und Weiterbildung für die Automobil- und Zulieferindustrie tätig ist, haben sich hierdurch ganz neue Perspektiven ergeben. Als Wegbegleiter der Transformation im Zwickauer VW-Werk ist die VWBI zu einem ‘First Mover‘ in der Kompetenz-entwicklung für eine neue Generation von elektrischen Fahrzeugen geworden. Das damit verbundene Leistungsangebot wird auch überregional und international nachgefragt.

In diesem perspektivischen Kontext wurde das Vorhaben eines Erweiterungsbaus am Standort Zwickau unter dem Titel ‚Future e-Mobility Campus‘ angestoßen und mit Einweihung des Erweiterungsbaus im Jan. 2023 abgeschlossen.

Der neue Campus bietet in zusätzlichen Laboren und Trainingsräumen erweiterte Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung, um z.B. ca. 500 Auszubildende auf eine digitaler und komplexer werdende Arbeitswelt vorzubereiten. In der technischen Weiterbildung werden wesentliche Zukunftsthemen angeboten: System- und Hochvolttechnik, neue Werkstoffe und Fügeverfahren, Steuerung von Fahrzeugfunktionen über Software-Schnittstellen, Automatisierungstechnik in allen Fertigungsbereichen, Robotik in der Montage, autonomes Fahren unter Nutzung des Mobilfunkstandards 5G u.v.m. Zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung schließt in wachsendem Maße auch neue digitale Lehr- und Lernkonzepte ein.

Durch den Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im ‚Future e-mobility Campus‘ der VWBI zum Auftakt seiner Themenreihe ‚Werkstatt des Wandels‘ Ende August 2023 hat die Leistungsfähigkeit dieses Bildungsdienstleisters ein breit gestreutes überregionales Medienecho gefunden. „Die hier ausgebildeten Fachkräfte bauen nicht einfach Autos, sie bauen mit an der Zukunft unserer Automobilbranche‘, so das Résumée des Bundespräsidenten.

Qualifiziert werden nicht nur Auszubildende und Beschäftigte der VW Sachsen, sondern auch Mitarbeitende der Marke VW, Audi, Porsche und SEAT. Dies schließt auch Qualifizierungsmaßnahmen vor Ort in den jeweiligen Konzernwerken national und international ein.

Aber damit nicht genug: die VWBI bietet in Aus- und Weiterbildung auch Leistungen für externe Partner an – für Zulieferer und Dienstleister, Behörden und kommunale Einrichtungen, Werkstätten.

Zum Kundenkreis gehören bundesweit ca. 100 externe Partnerfirmen.

Inzwischen bereitet sich die VWBI heute schon auf die nächsten anstehenden techno-logischen Herausforderungen vor: Weiterentwicklung der E-Plattformen, neue Features und Software-Applikationen in den Fahrzeugen, neue Batterietechnologien, exponentiell zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in Produkt, Prozess und in der Nutzungsphase elektrischer Fahrzeuge.

Gern steht die VWBI für An- und Rückfragen zur Verfügung.

Kontakt VWBI:
Matthias Roth
Leiter Vertrieb / Technische Weiterbildung
matthias.roth2@volkswagen.de
www.vw-bi.de