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Tag der Forschung in Paderborn

Mobilität der Zukunft: Nachhaltige Perspektiven für die Fortbewegung von morgen

Von Software Innovation Campus Paderborn / 05.10.2023

Im Rahmen des diesjährigen Tags der Forschung bot die Universität Paderborn eine Plattform für die Präsentation und Diskussion von Forschungsergebnissen sowie den fachlichen Austausch über aktuelle Forschungsthemen. Das Leitthema des Tags der Forschung 2023 lautete „Smarte Nachhaltigkeit: Zukunftsfähige Konzepte“ und fokussierte sich auf intelligente Technologien, Materialien, Prozesse sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

Ein bedeutender Programmpunkt dieses Tages war der von der Universität im Rahmen des DiSerHub-Projekts organisierte Workshop. Dieser Workshop, der in Zusammenarbeit mit dem Software Innovation Campus Paderborn (SICP) sowie den Lehrstühlen für Leistungselektronik, Elektrische Antriebstechnik und Leichtbau im Automobil durchgeführt wurde, trug den Titel „Zukunft der Mobilität – Herausforderungen und Bedarfe im Kontext einer nachhaltigen, vernetzten und automatisierten Mobilität“. Ziel des Workshops war es, eine interdisziplinäre Diskussion zwischen Forschern und Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen anzustoßen. Dabei standen Themen wie die Gestaltung und Förderung neuer Mobilitätsformen im Mittelpunkt, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden und gleichzeitig ökologischen sowie gesellschaftlichen Anforderungen zu entsprechen. Besonderes Augenmerk wurde auf On-Demand-Lösungen im öffentlichen Personennahverkehr gelegt. Die Herausforderungen, Ziele und Aufgaben wurden aus den Perspektiven der Nutzer, beteiligten Unternehmen und politischen Entscheidungsträger betrachtet.

Perspektive der Nutzenden

Die Nutzenden streben nach Individualität und möchten selbst entscheiden, wie und insbesondere wann eine Mobilitätslösung neben dem eigenen PKW genutzt werden soll. Die Mobilitätsanforderungen variieren je nach Zielgruppe und können sich im Laufe der Zeit ändern, beispielsweise durch den demografischen Wandel und die Stadtentwicklung. Für viele Nutzer hat das Auto eine hohe symbolische Bedeutung und wird weiterhin als Statussymbol betrachtet. Ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sollte daher mit Kosteneinsparungen einhergehen, um das wirtschaftliche Interesse zu wecken.

Perspektive der am Markt beteiligten Unternehmen

Projekte und Lösungen im Bereich der Mobilität sollten strategisch darauf ausgerichtet sein, einen hohen Nutzungsgrad zu erzielen, um die langfristige Rentabilität zu gewährleisten. Bei der Gestaltung von öffentlichen Personennahverkehrsangeboten ist es entscheidend, die tatsächliche Nutzung zu berücksichtigen, insbesondere angesichts der möglichen Abweichungen von herkömmlichen Nutzungsmustern durch neue Angebote. Unternehmen sollten sorgfältig analysieren, inwiefern neue Mobilitätsformen ihre bestehenden Produktportfolios ergänzen oder ersetzen können und welche Chancen sich im Markt für neue Mobilitätsformen bieten, um wirtschaftliches Wachstum und die Erschließung neuer Geschäftsbereiche zu fördern. Darüber hinaus sollte angestrebt werden, Systeme zu standardisieren, um eine nahtlose Kompatibilität und Skalierbarkeit sicherzustellen.

Perspektive der Politik

Die politische Agenda sollte darauf ausgerichtet sein, die soziale Teilhabe aller Bürger zu gewährleisten und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Einführung und Verbreitung neuer Mobilitätsformen unterstützen. Dies schließt die Klärung von Fragen im Hinblick auf Haftung, Sicherheit, Datenschutz und Zulassung ein. Es ist wichtig, Anreize zu schaffen, um die Nutzer von den Vorzügen neuer Mobilitätsformen zu überzeugen und den Umstieg zu fördern. Zusätzlich sollte die Förderung von Forschungsprojekten im Bereich neuer Mobilitätsformen in Betracht gezogen werden.

Technische Voraussetzungen zur Erreichung dieser Ziele

Die technologische Weiterentwicklung sollte in erster Linie darauf abzielen, einen geringeren Energieverbrauch zu realisieren, um somit die Umweltbelastung zu minimieren und die Effizienz zu steigern. Dabei sollten innovative Lösungen höchsten Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit für die Nutzer gewährleisten. Zudem ist es von entscheidender Bedeutung, dass die technologische Entwicklung auf Interoperabilität ausgerichtet ist, um eine nahtlose Vernetzung und Integration unterschiedlicher Mobilitätsformen zu ermöglichen. Darüber hinaus sollte eine klare Definition, Entwicklung und Standardisierung der technischen Grundlagen für die Nutzung von Fahrzeugbatterien als Energiespeicher mittels bidirektionaler Ladetechnologie angestrebt werden.

Abschließende Gedanken

Die Zukunft der Mobilität eröffnet faszinierende Herausforderungen und gleichzeitig vielfältige Chancen. Eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern kann dazu beitragen, innovative Lösungen zu entwickeln, die eine nachhaltige Mobilität gewährleisten und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigen. Die technologische Entwicklung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um effiziente, umweltfreundliche und komfortable Mobilität zu ermöglichen. Gemeinsam gestalten wir die Mobilität von morgen im Einklang mit den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen.

Kontakt: Tobias Hardes, E-Mail: tobias.hardes@uni-paderborn.de

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